Auch wenn „Entschleunigung“ vielleicht als Wort ein Modebegriff ist, es scheint von zeitloser Wichtigkeit zu sein. Wer möchte nicht Erholung und Ausgleich finden in einem Alltag unter Volllast und sich etwas Entspannung gönnen im alltäglichen Stress.
Die Welt scheint gekennzeichnet vom Anspruch ständig präsent sein zu müssen, ständig Entscheidungen treffen zu müssen und das am besten noch unter Zeitdruck. Selbst beim Lieblings-Kaffeedealer muss man unter gefühlt 5 Größen und 20 Varianten wählen, während die Schlange immer länger wird. Und das ist nur die Pause!
Als kleines Gegengift habe ich mal 7 Anregungen zusammengestellt, wie Sie dem Stress mit Pausen der Entspannung ein Schnippchen schlagen können.
1. Den Atem lösen
Der Atem begleitet Sie von Ihrer ersten bis zu Ihrer letzten Sekunde. Nichts eignet sich besser für ein kurzes Aussteigen aus den Mühlen des Alltags, als den Atem eine Weile lang wertfrei zu beobachten.
Beobachten Sie Ihren Atem, möglichst neutral und ohne die Absicht irgendetwas daran ändern zu wollen. Wie atmen Sie? Schnell oder langsam? Wie tief geht der Atem? Geht er bis in den Bauch, hebt und senkt sich die Bauchdecke beim Atmen? Oder atmen Sie eher flach. Wenn Sie das ein paar Minuten gemacht haben, beginnt ihr Atem langsam sich zu regulieren. Sie können Ihrem Körpersystem vertrauen. Meist wird mit wem weichenden Stress und der beginnenden Entspannung der Atem etwas tiefer und ruhiger. Meist spüren Sie schon beim ersten Versuch eine angenehme Wirkung, aber hier wie überall gilt: Übung macht den Meister.
2. Den Stress abschütteln
Wenn Sie ein wenig Albernheit abkönnen, dann ist diese Miniübung sehr hilfreich. Für ein schnelles und effektives Loslassen von Stress müssen Sie dabei eigentlich nur zwei Dinge tun. Diese Entspannungsübung geht schnell und ist sehr effektiv.
- Stellen Sie sich den Stress und all die Gefühle, Gedanken, Stimmungen und Spannungen, die Ihnen Stress bereiten wie eine klebrige Energie an Ihrem Körper vor.
- Dann schütteln Sie sich das klebrige Zeug von Körper und Seele. Dabei Arme, Beine und den ganzen Körper so bewegen als würden sie mit diesen Bewegungen Wasser oder eben Energie abschütteln.
Nach einigen Augenblicken fühlen Sie sich wieder geerdeter und erfrischt.
3. Eine achtsame Reise durch den Körper
Diese Übung erfordert etwas mehr Zeit. Beginnend bei den Füßen, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den entsprechenden Körperteil.
- Nehmen wahr, wie dieser Teil sich anfühlt (z. B. der Fuß)
- Sagen sich innerlich diesen Satz: Alle Spannung kann sich jetzt lösen.
- Hören Sie innerlich die Worte.
- Und Stellen sich das bildlich vor, wie sich der Stress zu lösen beginnt.
- Stellen Sie sich vor, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn alle Spannung gelöst ist.
- Auf dieser Weise schicken Sie Ihre Aufmerksamkeit durch den ganzen Körper, anfangs in größeren Schritten, (Füße, Unterschenkel, Knie, Oberschenkel, Becken,…)
- Mit etwas Übung können Sie auch deutlich feinere Abstufungen (Fußsohle, jeder einzelne Zeh, Knöchel usw.) machen und so die Entspannung noch etwas vertiefen.
4. Einem Musikstück aktiv zuhören
Es gibt einige Quellen, die davon sprechen, dass ganz bestimmte Musikstücke eine beruhigende Wirkung haben, etwa Mozart oder Musik aus dem Barock. Die Struktur dieser Musik, sagt man, hat einen positiven Effekt auf die Strukturierung auf die gehirneigenen Frequenzmuster.
Viel wichtiger aber, als die „richtige Musik“ zu finden ist, dass es eine Musik ist mit der Sie etwas anfangen können. Das ausgewählte Stück sollte Sie einladen können Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf die Musik zu lenken. Experimentieren Sie mit der Musik, die Ihnen gefällt und die Sie zur Ruhe einlädt.
Die Achtsamkeit und die Konzentration auf eine Sache ist beruhigend, ob bei Barockmusik, Naturgeräuschen oder Ihrem Lieblingssong. Experimentieren Sie ein wenig, vielleicht schlummert in Ihnen heimlich ein Bach-Fan oder Sie gewinnen dem neusten Radiohit ganz neue Seiten ab. Solange es etwas ist, was Sie als beruhigend empfinden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es für Sie auch so ist.
5. Hypnose und Selbsthypnose
Als Königsweg zum Unbewussten sind sicherlich die Hypnose und die verschiedenen Varianten der Selbsthypnose ein wirkungsvoller Weg zu mehr Ruhe und innerer Gelassenheit. Denn im Verlauf einer Trance durch Hypnose oder Selbsthypnose wird ein natürlicher Entspannungszustand unterstützt und verstärkt. Hierbei werden die Einflüsse von außen abgedämpft und die volle Aufmerksamkeit ist nach innen gerichtet.
Wenn Sie das für sich einmal erleben wollen, finden Sie hier ein Stück zu Körperentspannung und Stressbewältigung.