Auch wenn ich nicht der größte Fußballfan der Welt bin, schaue ich mir doch ab und an ganz gerne mal ein Länderspiel an. Und so hatte ich mich auch, wie Tausende andere, auf dieses mediale Großereignis gefreut.
Und nun das: Ende. Aus. Zumindest für die deutsche Nationalmannschaft.
Jetzt ist auf einmal nicht mehr die Rede vom Spiel, sondern davon, wie man mit der Niederlage umgehen soll.
„Man muss sich hinterfragen!“ Das ist die Lösung, wenn man Zeitung und Fernsehen glauben darf. Hinterfragen und dann „beherzt die Konsequenzen ziehen“.
Aber ist es das? Auch im Alltag? Geht man so mit den Niederlagen und Rückschlägen des Lebens um? Hinfallen, Krone richten, wieder aufstehen? Und dann so weiter wie bisher, nur mit neuer Anstrengung und neuer Kraft?
Es scheint nicht ganz unwichtig, darauf eine gute Antwort zu finden. Niemand gewinnt immer, und Rückschläge sind die Regel, nicht die Ausnahme. Jeder Mensch kennt aus eigener Erfahrung, dass das Leben nicht immer so verläuft, wie wir geplant haben, sondern einfach auf seine ganz eigene Weise passiert, während wir immer und immer wieder neue Pläne schmieden.
Der Gewinn der Niederlagen
Unvorhergesehene Unterbrechungen und Wendepunkte im Lebensfluss gab es, gibt es und wird es auch weitergeben. Die können gut oder schlecht sein, auf jeden Fall ändern sie den Verlauf des Lebens. Scheitern und Rückschläge passieren und sind naturgemäß unvorhergesehen und unerwartet. Und sie bestimmen mit, wer wir sind.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist nichts verkehrt daran, gute und detaillierte Pläne zu schmieden. In vielen Fällen ist die Struktur und Zielorientierung, die sie bieten, genau das, was es braucht. Aber ebenso wahr ist, dass das Leben seine eigenen Pläne hat.
Die Antworten, die wir auf diese Wendungen im Leben finden, auf unsere Niederlagen und nicht nur auf unsere Siege, machen uns zu der Person, die wir sind.
Umgang mit Niederlagen
Wenn man mal durchs Netz stöbert, findet sich vor allem eine empfohlene Strategie, um mit Niederlagen und Rückschläge umzugehen.
Rückschläge einstecken. Neubewerten. Sich wiederaufrichten. Und letztendlich den Erfolg einfahren
Das fußt auf zwei Ideen:
Erstens: Rückschläge sind, wie gesagt, ein völlig normaler Bestandteil des Lebens. Und auch wirkliches Scheitern, Fehler machen gehören dazu.
Zweitens: Es ist nicht vorbei, bevor es zu Ende ist, denn abgerechnet wird erst am Schluss.
Das Beispiel von Menschen, die wirklich erfolgreich sind, in dem was Sie tun, zeigt, dass auch diese teils heftige Rückschläge hinzunehmen hatten. Ein wesentliches Element des späteren Erfolgs ist aber ihr Durchhaltevermögen oder die Fähigkeit, einmal mehr wieder aufzustehen als hinzufallen. Was das angeht, sind wir alle Gewinner. Weder Laufen, noch Sprechen, noch Schreiben hat beim erstem Mal funktioniert. Hätten wir uns unterkriegen lassen, wir säßen alle noch stumm in der Ecke ohne jede Möglichkeit der Kommunikation.
Die angesprochenen Ideen sind sicherlich hilfreich, um nach einer Niederlage wieder aufzustehen und mit dem eigenen Leben, mit dem Verfolgen des eigenen Sterns weiterzumachen.
Die Kunst ist, mit dem Schlag des Rückschlags nicht die ganze Persönlichkeit zerbröseln zu lassen, sondern die Ent – Täuschung zu nutzen, um sich von überholten Illusionen (und Täuschungen) zu befreien. Und es scheint wirklich zu nutzen, wenn Sie in Erinnerung behalten, dass auch der Rückschlag nur ein Teil des Lebens ist, nicht das Ganze. Es gibt die, wenn auch oft schmerzliche, Chance, die eigene Position neu zu bewerten und vergangene Fehler in Lernerfahrungen für zukünftige Möglichkeiten umzuwandeln.
Nutzen wir sie!